vendredi 2 mars 2018

"Es ist kein Rassismus, wenn ich sage: 'Die Türken gehören nicht zu uns'"

Trotz aller Empörung hält AfD-Chef Alexander Gauland am rechten Sound seiner Partei fest. Im Interview mit dem stern sagte er: "Die Türken gehören nicht zu uns." Und auch eine Zusammenarbeit mit Pegida hält er für "möglich".
Alexander Gauland im stern-Interview
"Es wäre klug von Pegida, wenn Herr Bachmann aus dem Schaufenster der Bewegung verschwindet", sagt Alexander Gauland im stern-Interview
DPA
AfD-Parteichef Alexander Gauland heizt die Stimmung nach dem umstrittenen Aschermittwochsauftritt seines Parteikollegen André Poggenburg weiter an. Der Landeschef von Sachsen-Anhalt hatte in einer Ansprache Türken als "Kameltreiber" und "Kümmelhändler" bezeichnet und damit Anlass für Deportationsfantasien gegeben. Das hatte bundesweit für Empörung gesorgt.  "Ich sehe da keinen Bedarf für eine innerparteiliche Debatte. Das bewegt mich nicht", erklärte Gauland nun dem stern. Und er legte nach: "Das ist kein Rassismus, wenn ich sage: 'Die Türken gehören nicht zu uns.'"
AfD-Chef
Alexander Gauland: "Kulturchrist" aus Familientradition
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Alexander Gauland: "Kulturchrist" aus Familientradition
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AfD-Annäherung an Pegida? "Halte ich für möglich"

Rhetorisch folgt damit der bekannten Linie. Allenfalls gibt er nach rechten Ausfällen und Provokationen anderer AfD-Mitglieder Bedenken zu Protokoll, ohne die weitere Radikalisierung und immer tiefere Verankerung seiner Partei im rechtsradikalen Milieu effektiv zu stoppen - im Gegenteil. Er selbst hatte vor wenigen Monaten über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, gesagt, man solle sie "in Anatolien entsorgen". Im aktuellen Fall sprach der von Gauland geführte AfD-Bundesvorstand zwar eine Abmahnung gegen Poggenburg aus, das ist aber nur eine sehr milde disziplinarische Maßnahme.
Inzwischen redet AfD-Chef Gauland sogar offen von einer Zusammenarbeit mit der islamfeindlichen Pegida-Bewegung: "Eine Annäherung halte ich für möglich", sagt er dem stern. Bislang hielt die AfD an einem Unvereinbarkeitsbeschluss fest. Nun sind die Verlockungen offenbar zu groß, gerade in Ostdeutschland, wo Pegida eine Art außerparlamentarischer Arm der AfD werden könnte und wo 2019 Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen anstehen. Gauland formuliert für eine Kooperation mit den Radikalen jedoch eine Bedingung, weil ihn offenbar der wegen Körperverletzung, Einbruch und Drogenhandel vielfach vorbestrafte Pegida-Gründer Lutz Bachmann stört. "Ich will unsere bürgerlichen Wähler nicht verlieren", so Gauland. "Deswegen wäre es klug von Pegida, wenn Herr Bachmann aus dem Schaufenster der Bewegung verschwindet."

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