mardi 27 mars 2018

Erklärung der DKP-Vorsitzenden zu der türkischen Aggression in Afrin

|    Ausgabe vom 23. März 2018

Hände weg von Afrin – Hände weg von Sy­ri­en!
NA­TO-Staa­ten raus aus Sy­ri­en!
Der völ­ker­rechts­wid­ri­ge Ein­fall der tür­ki­schen Armee und fun­da­men­ta­lis­ti­scher Mi­li­zen der „Frei­en Sy­ri­schen Armee“ (FSA) in die sy­ri­sche Stadt Afrin ist in mehr­fa­cher Hin­sicht eine Tra­gö­die:
Es ist eine Tra­gö­die, dass hun­der­te Men­schen ums Leben kamen und zehn­tau­sen­de aus Afrin flie­hen muss­ten – ein Groß­teil von ihnen nicht zum ers­ten Mal wäh­rend des an­hal­ten­den Kriegs gegen Sy­ri­en.
Es ist eine Tra­gö­die, dass die tür­ki­sche Armee und die FSA-Kämp­fer Afrin nicht nur plün­der­ten, son­dern durch Schän­dung von Fried­hö­fen und die Zer­stö­rung kur­di­scher Sym­bo­le die Be­woh­ner Af­rins und ganz Sy­ri­ens de­mü­tig­ten.
Und es ist nicht zu­letzt eine Tra­gö­die, dass die kur­di­schen YPG-/YPJ-Kämp­fer Waf­fen zu­rück­las­sen muss­ten, die sie von den USA er­hal­ten hat­ten – Waf­fen, die den FSA-Söld­nern jetzt im Kampf gegen die YPG/YPJ als auch die sy­ri­sche und rus­si­sche Armee zur Ver­fü­gung ste­hen.

Wer trägt die Ver­ant­wor­tung für diese Ent­wick­lung in Nord­sy­ri­en?
•    Die tür­ki­sche Re­gie­rung unter Recep Tay­yip Er­do­gan. Sie trägt nicht nur die Ver­ant­wor­tung für den ver­bre­che­ri­schen Über­fall auf Sy­ri­en, son­dern auch dafür, dass mit den von ihr un­ter­stütz­ten FSA-Kämp­fern wie­der Söld­ner ein Ge­biet kon­trol­lie­ren, die vom Wes­ten aus­ge­rüs­tet wur­den, um die Re­gie­rung in Da­mas­kus zu stür­zen. Es sind Kräf­te wie die FSA, die die Ver­ant­wor­tung für Flucht, Fol­ter und Tod in Sy­ri­en tra­gen.
•    Die US-Re­gie­rung. Mit dem Auf­bau von US-Mi­li­tär­stütz­punk­ten in den kur­disch be­sie­del­ten Ge­bie­ten Sy­ri­ens unter PYD/YPG/YPJ-Kon­trol­le konn­ten die USA sich in Sy­ri­en fest­set­zen. Die An­nah­me der PYD/YPG/YPJ, die NA­TO-Füh­rungs­macht würde im Ge­gen­zug ihren NA­TO-Part­ner Tür­kei zur Räson rufen, hat sich als Il­lu­si­on und bit­te­re Lek­ti­on für die kur­di­schen Kräf­te er­wie­sen. Es zeigt sich wie­der: Der US-Im­pe­ria­lis­mus kennt nur sein ei­ge­nes In­ter­es­se an Un­ter­wer­fung und Aus­beu­tung an­de­rer Völ­ker.
•    Die deut­sche Bun­des­re­gie­rung. Sie trägt nicht nur Ver­ant­wor­tung für die tür­ki­sche Ag­gres­si­on gegen Sy­ri­en durch ihr Schwei­gen – es sind unter an­de­rem die von ihr ge­neh­mig­ten Rüs­tungs­ex­por­te in Form von Leo­pard-Pan­zern, die die­sen Krieg erst er­mög­lich­ten. Diese deut­sche Bun­des­re­gie­rung steht in einer Reihe mit den NA­TO-Staa­ten, die ein zen­tra­les Ziel in der Re­gi­on eint: Sy­ri­en zu zer­schla­gen, des­sen Re­gie­rung unter Baschar al-As­sad nicht be­reit ist, sich den geo­stra­te­gi­schen In­ter­es­sen der NA­TO-Staa­ten in der Re­gi­on zu un­ter­wer­fen.

Die deut­schen Kom­mu­nis­tin­nen und Kom­mu­nis­ten for­dern des­halb:
•    So­for­ti­ger Stopp aller deut­schen Rüs­tungs­ex­por­te in den
     Nahen und Mitt­le­ren Osten!
•    So­for­ti­ge Auf­he­bung aller Sank­tio­nen gegen Sy­ri­en!
•    So­for­ti­ger Abzug aller deut­schen Sol­da­ten aus der Re­gi­on!
•    NA­TO-Be­sat­zer raus aus Sy­ri­en – Deutsch­land raus aus der NATO!

Un­se­re So­li­da­ri­tät gilt allen Kräf­ten in Sy­ri­en, die sich der tür­ki­schen Ag­gres­si­on ent­ge­gen­stel­len, die Au­to­no­mie­rech­te des kur­di­schen Vol­kes und die staat­li­che und ter­ri­to­ria­le In­te­gri­tät Sy­ri­ens ver­tei­di­gen.

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