August/September 2017
Den Klassenkampf wählen!
DKP kandidiert zur Bundestagswahl 2017
Mit der DKP tritt eine antikapitalistische Alternative zur Wahl an, die für konsequente friedenspolitische,
antifaschistische, antimonopolistische und demokratische Forderungen steht.
(kaj) – Die DKP tritt zur Bundestagswahl 2017 an! Wir
kandidieren für konsequente friedenspolitische,
antifaschistische, antimonopolistische und
demokratische Forderungen. Damit stellen wir uns
im Wahlkampf als die antikapitalistische Alternative
vor, die sich von allen anderen unterscheidet.
Die programmatische Grundlage unseres
Wahlkampfes und unseres Wahlprogramms bildet
das Sofortprogramm der DKP (http://www.unserezeit.
de/attachment/108/Sofortprogrammder_
DKP_neu.pdf?g_download=1). In unserem Land
wird Krieg nach innen geführt. Die Ergebnisse sind
Armut und Umverteilung zu Gunsten der Reichen, der
Konzerne und Banken. Die Waffen sind
Arbeitslosigkeit, das Hartz-System, Leiharbeit,
Werkverträge, Wohnungsknappheit, Verschuldung
der Kommunen und Privatisierung. Wir brauchen den
gemeinsamen Kampf für soziale Rechte und gegen
die zerstörerische Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt –
unabhängig von der Herkunft! Arbeit ist genug da.
Wir brauchen mehr Beschäftigte in Kindergärten,
Schulen, Jugendzentren und im Gesundheitswesen
und der Altenpflege. Der öffentliche Nahverkehr muss
ausgebaut werden. Wir fordern das Verbot von
Leiharbeit und Werkverträgen, einen Mindestlohn von
sofort 12 Euro, die Abschaffung der zeitlichen
Begrenzung des Arbeitslosengelds (ALG 1), die
sofortige Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent
und die Abschaffung des Hartz-Systems. Wir
brauchen die Verkürzung der Lebens- und der
allgemeinen Wochenarbeitszeit. Wir brauchen die
Verkürzung auf 30 Stunden in der Woche bei vollem
Lohn- und Personalausgleich. Dafür brauchen wir
erfolgreiche Kämpfe um Arbeitszeitverkürzung, um
damit eine Bewegung für die gesetzliche Verankerung
der 35-Stunden-Woche anzustoßen.
Die Verursacher und Profiteure von Arbeitslosigkeit,
Ausbeutung und Armut in diesem Land, von Krieg und
Zerstörung in fremden Ländern und von Flucht sind
die Banken und Konzerne und die ihnen dienenden
Regierungsparteien. Die Umverteilung von oben
nach unten muss erkämpft werden. Freiwillig werden
die Reichen, die Banken und Konzerne nichts
hergeben. Der Kampf gegen Ausbeutung und Krieg,
das geht nur gemeinsam: In gemeinsamen Kämpfen
von GewerkschafterInnen, ArbeiterInnen,
Angestellten, Erwerbslosen, RentnerInnen,
Auszubildenden, Studierenden, SchülerInnen,
MigrantInnen und Geflüchteten!
August/September 2017
Warum müssen Naziaufmärsche
unterbunden werden?
Am 3. Juni suchte die größte Neonazikampagne Deutschlands, der sog. „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ)
Karlsruhe-Durlach heim. 300 Neonazis marschierten durch die Pfinzstraße und warben für eine
nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft. Die DKP Karlsruhe hat sich für eine Verhinderung des
rechten Aufmarschs eingesetzt und in einem Flugblatt Gründe benannt.
(dkp-ka) - Das Erstarken des Neonazismus ist die
Frucht der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung, die
wir auch in Karlsruhe mit Sparpolitik, Privatisierungen,
Militarisierung (Kriegsforschung am KIT, Bundeswehr
an Schulen) etc. erleben. Diese Rechtsentwicklung
hat objektive Gründe, die in der kapitalistischen
Grundordnung angelegt sind.
Der einzige Zweck des Kapitalismus ist der Profit
der Banken und Konzerne
Der Profit ist die alles dominierende Grundkonstante
unserer Gesellschaft! In einer solcherart geprägten
Gesellschaft manifestiert sich die Beziehung der
Menschen zueinander als Konkurrenz, als
Wettbewerb, als Überlebenskampf eines jeden gegen
jeden. Solidarität und Miteinander haben im
Kapitalismus keinen Platz.
Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit,
Zukunftsängste sind wesentliche Bestandteile der
kapitalistischen Gesellschaft!
Die Bedürfnisse der Menschen können im
Kapitalismus unmöglich dauerhaft und in der Masse
befriedigt werden! Dafür ist der Kapitalismus
schlichtweg nicht gemacht. Dennoch funktioniert
diese Gesellschaftsordnung nur, wenn die Masse der
Bevölkerung sich beugt. Diese freiwillige
Unterwerfung der Menschen unter die Profitgier der
Konzerne wird mittels permanenter Beeinflussung
durch Massenmedien und Kulturindustrie sowie durch
das Bildungs- und Erziehungssystem sichergestellt.
Wenn aber diese Integrationsmechanismen nicht
mehr hinreichend funktionieren, wenn also die
Widersprüche des ganzen Systems unübersehbar die
Augen der Bevölkerung erreichen, dann entsteht
Unzufriedenheit und Zorn über die Verhältnisse. Wenn
andererseits diese Unzufriedenheit von der
Konkurrenzmentalität des Kapitalismus getragen wird,
entstehen rechte oder sogar faschistische
Bewegungen.
Faschismus ist eine Herrschaftsform der
kapitalistischen Gesellschaft
Faschismus ist die Waffe der herrschenden Klasse,
der Klasse der Kapitalisten, ihre Profitinteressen auch
dann durchzusetzen, wenn die demokratischen
Integrationsmechanismen versagen. Faschismus ist
der Übergang des Systems der freiwilligen
Unterwerfung der Bevölkerung unter den Profit zum
System der gewaltsam erzwungenen, terroristischen
Unterwerfung unter den Profit.
Gemeinsames antifaschistisches Interesse aller
Demokraten
Faschismus ist nicht nur eine autoritärere Variante
innerhalb der bürgerlich-demokratischen
Regierungsform, sondern er bedeutet die vollständige
Zersetzung derselben! Faschismus bedeutet
terroristische Willkürherrschaft im Dienste des
August/September 2017
nationalen Groß– und Finanzkapitals! Aber gerade
weil der Faschismus einen grundlegenden Bruch mit
der menschlichen Zivilisationsgeschichte markiert ist
er der Todfeind aller demokratischen Kräfte! Nur der
frühzeitige gemeinsame Widerstand - über sonstige
politischen Streitpunkte und Kämpfe hinweg - kann
der Barbarei wirksam entgegentreten. Die DKP lehnt
daher jede Form der Spaltung des antifaschistischen
Protests ab, z.B. mittels der sog.
„Extremismustheorie“.
Der antifaschistische Kampf dient objektiv der
Sicherung und Verteidigung der bürgerlichen
Demokratie und der bürgerlichen Rechte und
Freiheiten. Wir Kommunisten führen diesen Kampf im
vollen Bewusstsein dessen, dass auch die bürgerliche
Demokratie eine kapitalistische Gesellschaft darstellt
und keinesfalls das Ende der Geschichte markiert.
Wir sehen aber auch, dass die Diktatur des Groß- und
Finanzkapitals im Rahmen der bürgerlichen
Demokratie - im Gegensatz zur Diktatur derselben
ökonomischen Kräfte in einem faschistischen
Terrorsystem - sehr viel bessere Vorraussetzungen
bietet, die Interessen der überwiegenden Mehrheit der
Bevölkerung, d.h. vor allem der Arbeiterklasse und
anderer werktätiger Schichten, zu vertreten.
Gegenwart verteidigen, Zukunft erkämpfen - Für
eine Wende zu sozialem und demokratischen
Fortschritt
Antifaschismus bedeutet in erster Linie Abwehrkampf.
Es geht darum, der Kapitalistenklasse ihre brutalste
und tödlichste Waffe zu nehmen, d.h. ihr frühzeitig die
Möglichkeit zu nehmen, eines Tages den Übergang
zur faschistischen Diktatur vollziehen zu können.
Doch Abwehrkämpfe alleine genügen nicht! Sie
müssen verbunden werden mit dem Kampf für eine
Wende zu einer Politik des Friedens, des
demokratischen und sozialen Fortschritts.
Die DKP formuliert in ihrem Sofortprogramm fünf
dringende Forderungen. Diese sind unmittelbar
realisierbar, wenn das Geld dort geholt wird, wo es ist
- bei den Verursachern der Rechtsentwicklung und
den Nutznießern des kapitalistischen Profitsystems.
Öffentliche Investitionen in den
Wohnungsbau, Schulen,
Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und
Krankenhäuser.
Schaffung von 300.000 Arbeitsplätzen durch
öffentliche Investitionen.
Aufstockung von sozialen Leistungen, von
Hartz IV, Kindergeld, Rente und des
Mindestlohns.
Ende der Kriege und anderer
Auslandseinsätze der Bundeswehr,
Verringerung des Rüstungsetats.
Erhöhung der Spitzensteuer für höchste
Einkommen von Personen und Unternehmen
– Wiedereinführung der Vermögenssteuer als
Millionärssteuer.
Grün-Schwarz macht verfasster Studierendenschaft
das politische Mandat streitig
(kaj) - Nachdem die grün-schwarze Landesregierung
die einstmals abgeschafften Studiengebühren für
Nicht-EU-Ausländer und Zweitstudierende wieder
eingeführt hat, plant Wissenschaftsministerin Theresia
Bauer nun, den §65 Absatz 4 Satz 1 im
Landeshochschulgesetz ersatzlos zu streichen: „Im
Rahmen der Erfüllung ihrer Aufgaben nimmt die
Studierendenschaft ein politisches Mandat wahr.“
Damit wäre es den Studierenden in Baden-
Württemberg in Zukunft gesetzlich untersagt, sich
wirksam für ihre sozialen, wirtschaftlichen und
kulturellen Belange einzusetzen.
Der fzs – Freier Zusammenschluss von
StudentInnenschaften kündigt in einer Stellungnahme
an: „Wir werden den geplanten Änderungen mit aller
politischer Kraft entgegentreten.“ Der AStA des KIT
protestiert ebenfalls: „Hände weg vom politischen
Mandat der Studierendenschaften im Land.“
Ohne politisches Mandat wäre es den Studierenden
im Land verboten, sich zu allgemeinpolitischen
Themen zu äußern. Hochschulpolitik dürfte dann nicht
mehr in einen gesamtgesellschaftlichen
Zusammenhang gestellt und diskutiert werden. Die
verfasste Studierendenschaft würde unmündig und
per Gesetz zur politischen Passivität gezwungen.
Historisch ist daran zu erinnern, dass die verfasste
Studierendenschaft vor 40 Jahren bereits schon
einmal komplett abgeschafft wurde. Verantwortlich
war damals CDU-Ministerpräsident Hans Filbinger,
ehem. NSDAP-Mitglied und als Marinerichter
verantwortlich für das Fällen zahlreicher Todesurteile.
August/September 2017
Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
Die Innovationsressource der Bundeswehr
(kaj) - Der deutsche Militarismus kann seinen
weltweiten Machtanspruch nur mit einer
hochgerüsteten High-Tech-Armee erfüllen. Dies
erfordert umfassende Forschung und Innovation. Die
Universitäten sollen hierzu auf die Teilnahme an
militärischer und zivilmilitärischer Forschung
eingestellt werden. Eine Militarisierung von Lehre und
Forschung wird seit Jahren von Bundes– und
Landesregierung jedweden Coleurs vorangetrieben.
Das KIT in Karlsruhe hat hier deutschlandweit eine
Vorbildfunktion als militärisch-industrieller
Großforschungskomplex. Seit der Fusion von
Universität und Kernforschungszentrum werden Kernund
Waffenforschung unter einem Dach praktiziert.
Ein aktuelles Beispiel der Indienstnahme der
Wissenschaft zum Zwecke der Kriegspolitik ist die
Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für
Interaktive Echtzeitsysteme (IES) des KIT und dem
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung (IOSB). Die Bildauswertung ist
eine militärische Schlüsseltechnologie. Am 12. Juni
richtete der AStA an den KIT-Präsidenten eine
Anfrage nach Offenlegung der finanziellen,
inhaltlichen und personellen Verflechtungen des
IES mit dem IOSB. Das KIT-Präsidium hat dem
AStA nur mit allgemeinen Floskeln geantwortet,
ohne auf die präzisen Fragen nach der direkten
Rüstungsforschungs-Kooperation einzugehen. Die
spärlichen Informationen seiner Antwort versuchte
das Präsidium dann auch noch mit einem
„Maulkorb“ für den AStA geheim zu halten.
Bekannt ist jedoch, dass eine Doppelberufung
KIT/IOSB geplant ist. Gemäß dem Fraunhofer-
Geschäftsmodell haben solche Doppelberufungen
den Zweck, Studierende für
Rüstungsforschungszwecke zu gewinnen, indem
eine gemeinsame Professur am KIT mit einer
Leitungsfunktion an dem überwiegend militärisch
tätigen IOSB geschaffen wird. Mit der
Doppelberufung wird im Herbst gerechnet.
Fragen an Hilde Wagner
Zur Politik der KPD 1945—1968
Neue Broschüre der DKP Karlsruhe (105 Seiten).
Erhältlich über: dkp.karlsruhe@gmx.de
Hilde Wagner (8.3.1924 - 13.4.2002) war ein lebendiges
Geschichtsbuch der Arbeiterbewegung und eine fesselnde Erzählerin.
Wenn sie erzählte, wurde Geschichte lebendig.
Bereits als 8-jährige hörte sie die Genossen der KPD bei Besuchen bei
ihrem Vater über Arbeitslosigkeit und die faschistische Gefahr reden.
Später übte sie selbst viele Funktionen in der kommunistischen
Bewegung aus. In der Kreisleitung Karlsruhe der KPD ab 1946. In der
FDJ. Im Landesvorstand der KPD. Im Demokratischen Frauenbund
Deutschlands (DFD). Später als Kreisvorsitzende der DKP in Heidelberg,
im Kreisvorstand in Karlsruhe, in der Marxistischen Arbeiterbildung
(MAB) und bis in die letzten Jahre im Bezirksvorstand Baden-
Württemberg der DKP.
Mit Hilde zu diskutieren war immer ein Gewinn, ihre Erfahrungen ein
Schatz für alle, die der Arbeiterbewegung verbunden waren. Man
musste nicht immer ihrer Meinung sein, um aus einer Diskussion mit
ihr klüger herauszugehen.
Schon immer gab es den Wunsch, Hildes Erfahrungen und Geschichten
schriftlich festzuhalten. Um das Jahr 1989 entstanden so die hier
dokumentierten Fragen von Arno Neuber an Hilde und ihre
schriftlichen Antworten. Sie liegen hier erstmals in gedruckter Form
vor.
August/September 2017
Der 3te Juni 2017 – Staatsmacht
kontra Demokratie
Massiver Polizeieinsatz pervertiert die Absicht des antifaschistischen Widerstands. Solidarität und
Einigkeit werden täglich wichtiger.
(dkp-ka) - Ein geeinter großer
symbolischer Akt der
antifaschistischen Solidarität gegen
einen unerwünschten Nazi-Festakt
hätte der 3te Juni in Karlsruhe
werden können. Hätte werden
können, hätte es nicht die
Bedenken gegeben durch das
Ordnungsamt, Bedenken des
Oberbürgermeisters, der –
persönlich ein Feind der Nazis –
doch auch seine Probleme hatte mit
dem Widerstand gegen Nazis in
Durlach. Das Argument: wer
Demonstrierenden eine
Demonstration verwehrt, der
verstoße gegen das Grundgesetz.
Jeder habe in der Demokratie ein
Demonstrationsrecht: auch Nazis.
Demonstrierende an einer
Demonstration zu hindern oder
auch nur zu behindern, sei ein
Gesetzesbruch.
Deshalb wurden von Seiten der
Stadt mehrere Entscheidungen
getroffen: Nazis und Nazigegner
dürften sich keinesfalls begegnen,
dies müsse von der Polizei
verhindert werden; hierzu sei ein
Polizeiaufkommen von 3000
Polizisten erforderlich, bewaffnet
mit Wasserwerfern, Tränengas,
Pfefferspray etc. Und wenn
überhaupt in Durlach eine Gefahr
zu erwarten sei, dann von den
Nazigegner, denn dort tummelten
sich angeblich potentielle
„gewaltbereite Linksextremisten“.
Die strikte Trennung durch die
massive Polizeipräsenz und die
„Der Feind steht links“-Ideologie
von Stadt und Polizei hatten zur
Folge, dass auf der
Demonstrationsroute des DGB
zwar Wimpel, Fahnen, Aufkleber,
Infostände, Gottesdienste und
phantastische Menschen zu
erwarten waren, aber keine Nazis,
die „einen Widerstand der Stadt
Karlsruhe“ hätten bemerken
können. Dem Aktionsbündnis blieb:
Mahnwachen anzumelden.
Mahnwachen, von denen die
wenigsten in Sichtweite, doch
wenigstens einigermaßen in
Hörweite zur Demonstrationsroute
der Nazis waren. Hier konnte den
Nazis, wenn nicht wirklich gezeigt,
so doch wenigstens zugeschrien
werden, dass sie unerwünscht sind.
Aus diesen Mahnwachen wurden
im Laufe des 3ten Juni 2017
regelrecht „Schikane-Zonen“. Um
es ganz deutlich zu sagen: es gab
nicht einen einzigen Kontakt
zwischen Nazis und
Gegendemonstranten. Dafür gab es
hunderte Kontakte zwischen
Polizisten und
Gegendemonstranten. Kontakte mit
Pfefferspray, Handschellen,
Reitgerten, Polizeiknüppeln,
Tränengas, Polizeipferden etc.
Von den angekündigten Faschisten
waren ca. 300 gekommen. Von den
Gegendemonstranten waren gegen
Abend über 100 verletzt worden.
Bei einer Gesamtzahl von
geschätzten 3000
Gegendemonstranten kommen auf
100 über 3 Verletzte.
Dass „Dinge schief laufen können“,
das kann passieren. Die DKP
Karlsruhe will Ihren Teil der Lektion
nun öffentlich „lernen“. Das
Karlsruher Bündnis „Netzwerk
gegen Rechts“ hat sein Bekenntnis
gegen Rechts deutlich und
couragiert mit großen Engagement
kommuniziert: 3000
Gegendemonstranten, gegen 300
Nazis. Das war ein klares Zeichen!
3000 Polizisten gegen 3000
Gegendemonstranten, das war auf
seine Art auch ein „klares Zeichen“.
August/September 2017
Eine Polizeistrategie, die ein in sich
geschlossenes, geeintes, in
Verhandlungen aufeinander
abgestimmtes und gemeinsames
Bündnis trennt und einteilt in
„verletzbare Gegendemonstranten“
und in „nicht verletzbare
Gegendemonstranten“; eine solche
Polizeistrategie vermittelt ein
„Gefühl“ von „etwas Anderem“.
Dieses „Andere“ lässt sich zunächst
unscharf, doch später immer
deutlicher erkennen. Beginnen wir
mit den Wirkungen bei den
Gegendemonstranten. Es war
tatsächlich so, dass ein Großteil der
Anti-Nazi-Demonstranten auf der
Durlacher Hauptstraße dankbar war
und beeindruckt über die vielfältige
Darstellung der Einigkeit, über die
Friedfertigkeit des Widerstandes
und die „Gefahrlosigkeit“ des Anti-
Nazi-Bekenntnisses. Faschisten
waren keine zu sehen und auch
nicht zu befürchten. Manche
Gegendemonstranten waren bis zur
„Verwunderung“ positiv beeindruckt.
Diese Gegendemonstranten hatten
allerdings auch keine Ahnung
davon, dass zur gleichen Zeit
andere Gegendemonstranten mit
Schlagstöcken verdroschen
wurden, mit Pfefferspray
„bearbeitet“ wurden, aus der Menge
heraus verhaftet wurden, ohne zu
wissen weshalb. Als die Nazis
bereits Durlach verlassen hatten, da
waren Gegendemonstranten von
der berittenen Polizei noch daran
gehindert worden, an den Durlacher
Bahnhof zu gelangen.
Der Polizeieinsatz pervertierte die
Absicht der Gegendemonstranten:
aus einem Akt der Solidarität wurde
eine Zurschaustellung von
Polizeimacht. Aus einer Position
von Richtigkeit und Courage gegen
Faschismus wurden Straftaten
fingiert. Die in demokratischen und
offenen Foren entstandene Einigkeit
des Bündnisses war mittels
Polizeigewalt nicht nur „getrennt“
worden, es war auch keine
„Kommunikation“ mehr möglich.
Denn Mahnwachen-
Gegendemonstranten und
Durlacher-Haupstraßen-
Gegendemonstranten waren über
eine Strecke von mindestens 1,5
Kilometern räumlich getrennt. Da
lässt sich nicht mal eben „was mit
der Polizei klären“. Aus der
Proklamation von Solidarität für
Asylsuchende, gegen Nazigewalt,
gegen Unterdrückung von
Andersdenkenden demokratisch
gesinnten Kräften wurde eine
„Ohnmacht“ gegenüber einer
„Ordnungsmacht“, die zwar nicht
von allen am 3ten Juni
wahrgenommen werden konnte,
doch wurde es anschließend bei
den Nach-Treffen des „Karlsruher
Netzwerks gegen Rechts“ mit
Empörung aufgenommen.
Der Kampf für Demokratie ist seit
jeher immer auch das Ringen um
Löhne. Wir Kommunisten wissen:
die unausgesprochene Forderung
hinter den Forderungen der Nazis
ist die Forderung der Bourgeoisie
nach geringeren Löhnen und
höherer Ausbeutung. Die einen
Arbeitgeber sind bereit, niedrigste
Löhne für beispielsweise aus
Nordafrika immigrierende
Lohnarbeiterinnen zu bezahlen, die
anderen Arbeitgeber sind bereit
ebenso wenig Lohn für ansässige
Arbeitnehmer zu bezahlen und die
Immigranten in Arbeitslagern
auszubeuten. Wenn demnach die
Polizei Faschisten schützt, dann
schützt die Polizei ein
„Eigentumsrecht“ von international
agierenden Konzernen, nämlich das
Eigentumsrecht an der Arbeitskraft,
deren Entlohnung stets aufs Neue
mit immer schärferen Mitteln
verhandelt wird. Selbstverständlich
auch mit Ordnungskräften an der
Seite von Faschisten.
Was er uns lehrt der 3 Juni 2017?
Solidarität und Einigkeit werden
täglich wichtiger!
Antifaschistisch
e Strategien
heute
Die diesjährige Vormaifeier in Karlsruhe am
Vorabend des 1. Mai beschäftigte sich
thematisch mit
...Nichtwählen ist auch keine Lösung!
Warum die DKP zur Bundestagswahl kandidiert
So wie es ist,
muss es nicht
bleiben!
Wählt DKP!
… weil immer mehr Menschen
in Billig -- Jobs und Leiharbeit
ausgebeutet werden
… weil immer mehr Menschen
getrieben wer den in die Armut getri eben werden
Gel d … weil immer mehr Geld in
Krieg investiert wir d, anstatt in
den Bau von Sozialwohnungen,
Infrastruktur, Schulen, Kitas und
d i e g e s a m t e ö f f e n t l i c h e
Daseinsvorsorge
… weil ein paar Superreiche
da ck ü b e r d a s S c h i c k s a l v o n
Millionen bestimmen
we il ATO … w e i l m i t d e n N AT O --
A g g res si o n en Kr i e gs Aggr ess ionen und Kriegs --
einsätzen der Bundeswehr die
Gefahr ständig wächst, dass
Deutschland zur Zielscheibe
von Terror wird
… weil die Rente nicht zum
Leben reicht
… weil Rechtsentwicklung und
Nazi -- Terror zunehmen
… weil Wohnen immer teurer
wird und immer mehr Menschen
die Miete nicht bezahlen können
bundestagswahl2017.dkp.de
Michael Matzerath
Karlsruhe, Listenplatz 7
v.i.S.d.P.: DKP Karlsruhe, Hans-Jürgen Rettig, 76703 Kraichtal
bundestagswahl2017.dkp.de
www.unsere-zeit.de
www.dkp-karlsruhe.de
Kontakt:
dkp.karlsruhe@gmx.de
Diskussionsveranstaltung
Samstag, 9. September 2017
19.00 Uhr
WALHALLA
Großer Festsaal
Augartenstraße 27
Karlsruhe-Südstadt
Musik von der
Arbeiterliedergruppe
„Rotkrakehlchen“
Wir Kommunisten kandidieren zu den Bundestagswahlen, um
aufzuzeigen: Jeder soziale und demokratische Fortschritt oder auch nur
die Verteidigung des Bestehenden kann nur gegen die Superreichen
durchgesetzt werden, die über die großen Banken und Konzerne
verfügen.
Deshalb: Im September bei den Bundestagswahlen gegen die Reichen,
ihre Politiker und ihre Arroganz zu stimmen, kann nur heißen:
Wählt Kommunisten – wählt DKP!
Frieden Arbeit Solidarität
Monika Münch-Steinbuch
Stuttgart, Listenplatz 3
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